Les Cahiers de la Guitare
Gitarre und Laute
www.GitarreHamburg.de
Seicorde
Guitart

Wiener Journal
Wiesbadener Kurier
Classical Guitar
Guitar och Lutta
Swiat Gitary
GITARA
earlyromanticguitar.com
Frankreich, Oktober 2001
Köln, März 2001
Hamburg, März 2001
Italien. März 2002
Italien, December 2001
Wien, Jänner 2001
Wiesbaden, 23. 2. 2001
England, April 2001
Schweden, Februar 2001
Polen, Februar 2001
Polen, Jänner 2001
Internet, August 2002

François Dry in „Les Cahiers de la Guitare (Frankreich, Oktober 2001)

Brigitte Zaczek : Romantische Gitarre
Voici une remarquable guitariste viennoise, bien peu connue dans ces contrées françaises culturellement déshéritées! Elle fut l’élève de Luise Walker, d’Andrés Segovia et d’Alirio Diaz. Elle s’intéresse surtout aux répertoires et aux techniques de jeu des instruments anciens. Après avoir étudié la musique pour luth des 17 et 18ème siècles, elle se consacre maintenant surtout à la guitare romantique sur instrument d’époque.
Ce disque est une réussite totale et impressionnante dûe à trois facteurs: la sonorité des guitares anciennes utilisées, la remarquable prise de son et, bien sûr, le talent de l’interprète sans lequel les deux éléments sus-cités ne serviraient à rien. C’est peut-être la première fois que j’entends un enregistrement réellement convaincant réalisé sur des instruments d’époque (exception faite de certaines tentatives de Nigel North et de réalisations de Raphaëlla Smith, en particulier son récital Manjón).
Tout est ici irréprochable: le disque démarre magistralement avec du Mertz extrait des Bardenklänge, recueils de pièces assez courtes, peut-être à tout prendre meilleures que ses grandes, plus connues. Il s’y montre un compositeur sensible, ses harmonies sont fouillées et l’utilisation de la guitare remarquable. Nous sommes également régalés d’une grande pièce, l’Elégie (publiée dans le vol. 6 chez Chanterelle). Cette œuvre en deux parties, Introduction et Andante con expressione, a du souffle. Tout cela est hyper-romantique, et démontre que toute cette époque possède une musique pour guitare extrêmement intéressante, à condition qu’elle soit jouée convenablement. Le disque se termine par deux transcriptions de Mertz : le bien connu Ständchen de Schubert (Le chant du cygne) et une Polka de Strauss qui clôt l’enregistrement sur une note plaisante. Mais auparavant large place est faite à Coste, contemporain de Mertz et d’un style assez proche mais avec une touche française. Celui-ci utilisait le plus souvent une guitare de plus de six cordes comme la Ries à huit cordes utilisée dans cet enregistrement (les deux autres sont une Le Jeune et une Rudhloff des années 30 ou 40). Nous entendons ici la Valse Favorite, dite «morceau de bravoure pour la guitare» et la Grande Sérénade, morceau magistral comportant un chœur wagnérien des pèlerins et un célèbre Boléro.
La guitariste autrichienne possède à tout coup la technique requise pour jouer ces pièces difficiles. Elle y ajoute cette légère «fantaisie» d’interprétation qui n’appartient qu’aux grands et qui prend sans doute sa source dans l’amour qu’elle porte à ces pages : voici sans conteste une grande dame de la guitare! FD

Deutsche Übersetzung

Hier begegnen wir einer bemerkenswerten Wiener Gitarristin, die in unseren kulturell unterversorgten französischen Breiten kaum bekannt ist. Sie war Schülerin von Louise Walker, Andrés Segovia und Alirio Diáz. Ihr Interesse gilt vor allem dem Repertoire und der Spieltechnik auf alten Instrumenten. Nach dem Studium der Lautenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts widmet sie sich heute vornehmlich der romantischen Gitarremusik auf Instrumenten der Epoche.
Dass diese CD so perfekt gelungen und zutiefst beeindruckend ist, liegt wohl an drei Faktoren: dem Klang der verwendeten alten Instrumente, der hervorragenden Tontechnik und natürlich dem Können der Interpretin, ohne das Erstere nutzlos wären. Ich höre hier wahrscheinlich zum ersten Mal eine wirklich überzeugende Aufnahme auf Originalinstrumenten (abgesehen von einigen Versuchen von Nigel North und Aufnahmen von Raphaella Smith, insbesondere ihr Manjón-Rezital).
Hier stimmt einfach alles: Die CD beginnt großartig mit Auszügen aus den Bardenklängen von Mertz, einigen kurzen Stücken, die wahrscheinlich sogar besser sind als seine großen, bekannteren Werke. Er zeigt sich darin als einfühlsamer Komponist, seine Harmonien sind sorgfältig gesetzt, die Bandbreite der Gitarre voll ausgeschöpft. Ein wahrer Hochgenuss war für uns auch sein großes Stück, die Elegie (erschienen in Band 6 bei Chanterelle). Dieses Werk in zwei Teilen - Introduction und Andante con expressione entzückt durch seinen Schwung. Das alles ist zutiefst romantisch und beweist, dass diese gesamte Epoche mit äußerst interessanter Gitarremusik aufwarten kann, vorausgesetzt, sie wird entsprechend gespielt. Die CD endet mit zwei Transkriptionen von Mertz: dem bekannten Ständchen von Schubert (Schwanengesang) und einer Strauss-Polka, die diese Aufnahme beschwingt ausklingen lässt. Doch zuvor läßt die CD Coste breiten Raum , einem Zeitgenossen Mertz’s, dessen Stil durchaus vergleichbar ist, allerdings mit französischem Touch. Coste verwendete hauptsächlich eine Gitarre mit mehr als sechs Saiten wie die achtsaitige Ries, die bei dieser Aufnahme verwendet wurde (die beiden anderen sind eine Le Jeune und eine Roudhloff aus den dreißiger oder vierziger Jahren). Zu hören ist die Valse Favorite - das sogenannte „Bravourstück für Gitarre“ - und die Grande Sérénade, ein meisterliches Stück mit einem wagnerianischen Pilgerchor und einem berühmten Bolero.
Die österreichische Gitarristin besitzt zu jedem Zeitpunkt die für diese schwierigen Stücke erforderliche Technik. Ihre spielerisch leichte „Fantasie“ der Interpretation, die nur den wirklich Großen vorbehalten ist, zeugt von ihrer Liebe zu dieser Musik . Sie ist unbestritten eine Grande Dame der Gitarre!


Peter Päffgen in „Gitarre und Laute (Köln, März 2001)

... Gratwanderung zwischen Kitsch und Kunst mit verbundenen Augen ...
Drei romantische Gitarren sind es, die Brigitte Zaczek auf dieser CD spielt, eine von François Rudhloff von ca. 1830, eine von Nikolaus Georg Riess von ca. 1840 und eine von Blaise Le Jeune von ca. 1820 – alle restauriert von Bernhard Kresse. So unterschiedlich die Stücke sind, die Brigitte Zaczek hier anbietet, so unterschiedlich präsentieren sich auch die Instrumente: die „Zickige mit den 8 Seiten“, so nennt die Interpretin die achtsaitige Kontragitarre von Ries, die „seelenvoll Singende“ (Rudhloff) und die „brillant Virtuose“. Die große Elegie von Mertz verlangt seelenvolles Singen – und die Valse Favorite op. 46 oder die Grande Sérénade von Napoleon Coste?
Nun, die „zickige“ Gitarre von Ries scheint, sei es für die Walzerseligkeit Costes oder ein Stück wie die Annenpolka von Strauss jr./Mertz, doch recht universal verwendbar zu sein ... und diesen Stücken steht Brigitte Zaczek auch offenbar besonders nahe. Oder sind es doch die Melodien?
Auf jeden Fall hat die Interpretin hier eine Ehrenrettung für die Gitarrenmusik des späteren 19. Jahrhunderts vorgenommen, die lange vernachlässigt worden ist und immer noch wird. Aber was muss man tun, um dieser Musik das Hautgout zu nehmen? Brigitte Zaczek macht die Gratwanderung zwischen Kitsch und Kunst mit verbundenen Augen, und doch kontrolliert sie immer das richtige Maß an Agogik, Wiener Schmäh und virtuosem Zauber. Das klingt leicht und luftig oder elegisch, leidenschaftlich oder „ cool“, ganz, wie es die Musik vorgibt.
Und dieses Ebenmaß ist nur auf Gitarren der Zeit zu erreichen – auf jeden Fall hat mir noch kein Gitarrist das Gegenteil bewiesen. Mit Virtuositäten kann man die Stücke auf einer modernen Gitarre spicken, atemberaubend schnell und glänzend ... aber da hört man die Schweißperlen.


GitarreHamburg.de (Hamburg, März 2001)

Historisch geglückt.
Mit drei vom Kölner Gitarrenbauer Bernhard Kresse restaurierten Originalinstrumenten aus der Epoche der Blütezeit der Gitarre des 19. Jahrhunderts rückt die Gitarristin Brigitte Zaczek klassisch–romantischem Material zu Leibe und schafft auf ihrer CD „romantische Gitarre“ eine außerordentliche Atmosphäre voll Intimität und nicht ohne Leidenschaft. Wenn das Spiel auf historischen Instrumenten zuweilen etwas „verbogen“ klingt – man möge den Ausdruck verzeihen und als Vergleich, nicht als Wertung verstehen -, die Spielweise angestrengt oder die Intonation (ein bei Veteranen der Instrumente immer wieder schwierig zu lösendes Problem) wackelt, so ist der Interpretin hier eine Aufnahme gelungen, die selbst von modernen Instrumenten nicht besser hätte gemeistert werden können.
Brigitte Zaczek ist eine geborene Wienerin, und sie ist ihrer Heimatstadt trotz internationalen Wirkens bis heute treu geblieben, das heißt auch, dass sie in unseren Regionen vielleicht deshalb nur wenigen bekannt sein dürfte. Durch ihre Biographie allerdings führen klangvolle Namen. Sie schloss ihr Gitarrestudium bei Luise Walker an der Wiener Musikakademie ab und setzte dann ihre Ausbildung bei Andrés Segovia und Alirio Diaz in Spanien, Italien und Venezuela fort. Ihr Konzertdebut gab sie bereits 1963 im Wiener Konzerthaus, danach erntete sie Preise u. a. bei Radio France (1964) und Caracas (Alirio Diaz 1966). Es folgten Konzerte in aller Welt. Seit 1972 unterrichtet Brigitte Zaczek an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Nach intesivem Studien mit Lautenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts setzt sich die Künstlerin besonders in Bezug auf stilistische und spieltechnische Fragen mit Gitarremusik des 19. Jahrhunderts auseinander; das Resultat ist die vorliegende CD mit Originalwerken für Gitarre von Kaspar Joseph Mertz und Napoléon Coste sowie 2 Mertz–Bearbeitungen von Schuberts „Ständchen“ und der „Annenpolka“ von Johann Strauss, zwei ausgesprochenen Ohrwürmern. Mertz’ fünf Stücke aus „Bardenklänge“ op. 13 (Liebeslied, Scherzo, An Malvina, Tarantelle, Elegie) stehen in einem schönen (und wer auch möchte historischen) Kontrast zu den virtuosen Stücken Costes (Valse Favorite op. 46 und der fünfsätzigen Grande Sérénade, mit 12:40 Minuten auch das längste Stück der Platte), die der Gitarristin die ganze Bandbreite ihres Könnens abverlangen.
Die Gitarristin spielt auf Instrumenten des Wiener Instrumentenmachers Nikolaus Georg Ries, dem elsässischen Instrumentenbauer François Roudhloff und dem Franzosen Blaise Le Jeune, die zwischen 1830 und 1840 entstanden sind. Informativ ist auch das Booklet der mit Sorgfalt und Engagement aufgemachten CD mit einem Essay über die Gitarremusik der Romantik und ihr gesellschaftliches Umfeld von Alfred Komarek, einem österreichischen Schriftsteller, der äußerst kenntnisreich und lebendig das Thema vertieft und die CD abrundet.


Elena Caneva in "Seicorde" (Italien, März 2002)

C'è il gusto per la ricostruzione storica alla base di questa incisione dedicata alla chitarra romantica. Realizzata con strumenti datati 1830-40 dei liutai Nikolaus Georg Ries, Blaise Le Jeune, Francois Rudhloff, è introdotta da note di copertina di taglio sociologico, attente alle aspettative del pubblico del tempo. Eppure, a fronte di un'impostazione di tipo musicologico che a tutta prima lascerebbe intendere la solita lezione d'accademia, le esecuzioni della chitarrista viennese Brigitte Zaczek, che di Luise Walker è stata allieva, conservano l'inedita freschezza della semplicità. Il colore antico e il fascino dello spaccato d'epoca sono l'esito di esecuzioni leggiadre, di particolare grazia e leggerezza, che si muovono con disinvoltura tra calligrafismo, elogio della miniatura e un contenuto virtuosismo, sia nei brani tratti dalla raccolta Bardenklange op. 13 di Mertz, sia nelle composizioni di Coste. Una vocalità liederistica dolce e partecipe si accompagna ai giochi imitativi della trascrizione di Meriz da Schubert, mentre a passo di polka la Zaczek ammicca al dorato mondo viennese di Strauss, rivisitato dallo stesso Meriz, in una riuscita versione chitarristica. Il tutto con pacata sobrietà e distinta eleganza.

Deutsche Übersetzung

Die Freude an der historischen Aufführungspraxis stand bei dieser der romantischen Gitarre gewidmeten Aufnahme Pate. Die dafür verwendeten Instrumente wurden zwischen 1830 und 1840 von den Meistern Nikolaus Georg Ries, Blaise Le Jeune und François Rudhloff gebaut. Der Begleittext erläutert aus soziologischer Sicht den Hintergrund, vor dem das Publikum damals diese Musik hörte. Im Kontrast zu diesem musikwissenschaftlichen Ansatz, der eine brave schulmeisterliche Wiedergabe erwarten lassen könnte, steht die überraschend erfrischende Natürlichkeit, mit der die Wiener Gitarristin Brigitte Zaczek, Schülerin von Luise Walker, diese Musik zum Klingen bringt. Die alt anmutende Klanglichkeit und der faszinierende Einblick in die Epoche sind das Ergebnis der reizvollen Interpretation von besonderer Anmut und Leichtigkeit, die gekonnt formale Genauigkeit mit fein ziselierten Miniaturen und unaufdringlicher Virtuosität vereint, sowohl in den Stücken aus der Sammlung Bardenklänge op. 13 von Mertz als auch in den Kompositionen Costes. Die weiche und einfühlsame, dem Liedgesang nachempfundene Interpretation passt zum spielerischen Charakter der Mertz‘schen Transkription nach Schubert; mit einem Augenzwinkern lässt Zaczek in der Polka den goldenen Glanz des Strauss’schen Wien aufleben, das derselbe Mertz in seiner gelungenen Gitarrenfassung zum Leben erweckt. Die gesamte Aufnahme atmet gelassene Schlichtheit und distinguierte Eleganz.


Piero Viti in "Guitart" (Italien, Dezember 2001)

Nuovo omaggio alla chitarra romantica ottocentesea, il cui repertorio sta riscuotendo, dopo un certo oblio, una giusta rivalutazione in campo discografico e concertistico. Gli autori proposti in questa incisione sono Johann Kaspar Mertz (qui curiosamente nominato, sia nei titoli di copertina, sia nell'ambito delle dotte note curate da Alfred Komarek, direttamente con il meno conosciuto nome di battesimo Kaspar Joseph, piuttosto che con quello d'arte, Johann Kaspar, maggiormente noto ai piü!) e poi Napoleon Coste, entrambi veri e propri "numi tutelari" di questo repertorio. A proporceli la chitarrista viennese Brigitte Zaczek, allieva di Luise Walker e concertista attiva giä dal 1963, vera e propria specialista di questo repertorio. La Zaczek suona su chitarre d'epoca delle quali ha una ricca collezione; in particolare nell'incisione figurano una F. Rudhloff del 1830, e poi una Blaise Le Jeune ed una N.G.Riess, ad otto corde, entrambe datate all'incirca 1840. Quello che subito colpisce nell'ascoltare le esecuzioni proposte, al di Iä del timbro inconfondibile degli strumenti d'epoca, avvolgente e romanticamente “scuro", èla scelta, da parte dell'esecutrice, di parametri interpretativi rapportabili a quelli delle grandi scuole romantiche del pianoforte, ehe si traducono in letture eleganti ed allo stesso tempo intense. Rivivono cosi con grande efficacia i brevi ma intensi brani (Liebeslied, Scherzo, An Malvina, Tarantelle, Elegie) tratti dal Bardenklänge op. 13 di Mertz, vero e proprio capolavoro del lascito musicale di questo autore, restituiti con tutti i colori romantici richiesti. Stessa atmosfera per i due lavori di Coste proposti, Valse Favorite op. 46 e Grande Serenade, dalle mani della Zaczek rivitalizzati al punto da non sfigurare di fronte ad esempi piü celebri della letteratura coeva. Chiudono l´incisione due piccole chicche, le traschzioni di Mertz del celeberrimo lied schubertiano Ständchen e dell'Annepolka di Johann Straussjr., entrambi rivisitati dal compositore viennese con grazia e efficace resa chitarristica.

Deutsche Übersetzung

Diese CD ist eine weitere Hommage an die romantische Gitarre des 19. Jahrhunderts, deren Repertoire, nachdem es ein wenig in Vergessenheit geraten war, zurzeit sowohl in der Diskographie als auch im Konzertsaal zurecht wieder hoch im Kurs steht. Diese Aufnahme stellt die Komponisten Johann Kaspar Mertz (der merkwürdigerweise sowohl auf dem Cover als auch im klugen Begleittext aus der Feder Alfred Komareks nur unter seinem weniger bekannten Taufnamen Kaspar Joseph, statt unter seinem wesentlich bekannteren Künstlernamen Johann Kaspar aufscheint) und Napoleon Coste vor, die beide zu den Größten dieses Repertoires zählen. Ihnen wird die Wiener Konzertgitarristin Brigitte Zaczek, Schülerin von Luise Walker, deren Karriere 1963 begann und die die wahre Spezialistin für dieses Repertoire ist, absolut gerecht. Frau Zaczek spielt auf ihren Originalinstrumenten, von denen sie eine große Sammlung besitzt; in dieser Aufnahme sind eine F. Rudhloff aus dem Jahr 1830, eine Blaise Le Jeune und eine achtsaitige N.G. Ries zu hören, letztere wurden etwa um 1840 gebaut. Was beim Anhören der Aufnahme sofort auffällt, ist das unverwechselbare Timbre der Originalinstrumente, der alles umhüllende romantische dunkle Klang, und die Interpretation durch die Künstlerin, die in Anlehnung an die großen romantischen Klaviertraditionen Eleganz und Intensität mit einander vereint. Mit großer Eindringlichkeit werden die kurzen aber einprägsamen Stücke (Liebeslied, Scherzo, An Malvina, Tarantelle, Elegie) aus den Bardenklängen op. 13 von Mertz, dem größten Meisterwerk, das uns dieser Komponist hinterlassen hat, mit allen Farben der Romantik ausgestattet. Dieselbe Klangvorstellung prägt auch die beiden Werke von Coste, Valse Favorite op. 46 und Grande Serenade, die Brigitte Zaczek so meisterlich zu neuem Leben erweckt, dass sie den Vergleich mit berühmteren Werken der zeitgenössischen Literatur nicht scheuen müssen. Die Aufnahme beschließen zwei „Gustostückerln“ in der Transkription von Mertz, das wohl berühmtesten Lied Schuberts, das Ständchen, und die Annenpolka von Johann Strauß Sohn, deren sich der Wiener Komponist mit großer Anmut und Virtuosität für die Gitarre annahm.


Franz Szabo im „Wiener Journal(Wien, Jänner 2001)

Die Zickige, die Singende, die Virtuose...
Romantische Gitarre
Die geborene Wienerin Brigitte Zaczek unterrichtet an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Ihre Beschäftigung mit historischen Zupfinstrumenten führte sie von der Lautenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts zu der Gitarrenmusik des 19. Jahrhunderts. Diesem Genre ist die hier besprochene, mit Recht als kleinodisch zu bezeichnende Aufnahme gewidmet.
Sie zieht ihren besonderen Reiz vor allem aus der lieblich romantischen, aber niemals gefühlsduselig klingenden Musik von Kaspar Joseph Mertz und Napoléon Coste. Zaczek spielt auf drei historischen Gitarren aus ihrer Sammlung: Der Zickigen mit den 8 Saiten aus Wien von Nikolaus Georg Ries, der seelenvoll Singenden aus Paris von Francois Roudhloff und der brillanten Virtuosin aus Lyon von Jule Blaise. Die überzeugend gestaltete, vielschichtige Interpretation ruht auf den vier Säulen Präzision, Virtuosität, Klangschönheit und Einfühlsamkeit.


Volker Milch im „Wiesbadener Kurier(23. 2. 2001)

„Seelenvoll singend" Romantisches auf historischen Gitarren
Dass es sich hier um eine sehr persönliche CD handelt, merkt man auch daran, dass die Instrumente wie 3 eigenständige Persönlichkeiten vorgestellt werden, mit Charaktereigenschaften und Porträt. Da wird man also die „Zickige mit den acht Saiten" hören (Wien um 1840), die „seelenvoll singende" Gitarre (Paris um 1830) und die „brillant virtuose" (Lyon um 1840).
Die Wiener Gitarristin und Professorin Brigitte Zaczek hat mit ihrer ganz schlicht „Romantische Gitarre" betitelten CD eine auch graphisch sehr liebevoll gestaltete Erinnerung an Gitarre-Raritäten vorgelegt, launig kommentiert übrigens von der Interpretin selbst, die über die Aufnahmeleiterin schreibt: „Ursula ist Pianistin. Sie duldet also uns Gitarristen und vor allem unser Repertoire allenfalls mit milder Nachsicht." Das mag man manchmal nachempfinden, wenn man die Werke von Kaspar Joseph Mertz (1806 - 1856), Napoléon Coste (1805 - 1883) sowie Mertzbearbeitungen von Schuberts „Ständchen" und der „Annenpolka" von Johann Strauss hört. Aber in der Geschichte der zarten Kunst der Gitarre, die vom kraftvollen Klavier immer mehr in die Ecke gedrängt wurde, haben, wie Alfred Komarek im Booklet ausführt, Napoléon Coste, ein Schüler von Fernando Sor, und der Wiener Meister Mertz Ehrenplätze inne.
Brigitte Zaczeks anmutigem Spiel folgt man nun besonders gerne in Mertz' „Bardenklängen" von 1847, wo die seelenvoll singende" Gitarre zum Einsatz kommt, während das Scherzo dem „brillant virtuosen" Instrument überlassen wird. Die problematischen Charaktereigenschaften der „zickigen" Gitarre hört man im „Ständchen" übrigens kaum. Ob das der günstige Einfluß der sanften Schwestern ist?
VM


Colin Cooper in „Classical Guitar(England, April 2001)

Top marks for presentation. No brittle plastic 'jewel box', but a sensible moulded block in which the disc sits snugly, with a 12-page booklet (excellent notes by Alfred Komarek), a biography of the artist, all enclosed in a 3-panel folder of stiff card enclosed in a dustproof membrane. This is luxury indeed. The commentary is in German and English, which perhaps assumes too much English dominance on the international language scene.
Brigitte Zaczek began as a guitarist, diverged in order to study old plucked instruments, mainly the lute and its relatives, but seems to have returned to the early guitar. I enjoyed her remark that she 'didn't play until her fingers bled' but 'tuned until they did'. Baroque lutes have a lot of strings, and old guitars have a lot of problems. Zaczek has surmounted them with ease, and her fine performance of these romantic works can only help the rehabilitation of guitar music from the romantic era. It's not all worthwhile, but what period can boast music that is? The plethora of undistinguished Baroque works currently flooding the market is a warning: that, once you have acquired a taste for something, almost anything goes providing it has the right appearance.
Romantic guitar music has not yet reached saturation point, and if you think that Mertz and Coste leave something to be desired, then all I can say is that you ain't heard nothing yet; there's a lot more to come, and most of it will make the above composers look like giants.
Meanwhile, enjoy Brigitte Zaczek's understanding and sensitive performance of these pieces.


Kenneth Sparr in „Gitarr och Luta(Schweden, Februar 2001)

Den österrikiska gitarristen Brigitte Zaczek är väl kanske inte så känd på våra breddgrader. Född i Wien har hon varit staden trogen i hela sitt yrkesverksamma liv. Hon är utbildad vid Wiener Musikakademie och fick bl.a. undervisning på gitarr av sin nära släkting, den legendariska österrikiska gitarrspelaren Luise Walker som skördade stora framgångar framfdr allt under 1920- och 1930-talen. Hon har också varit elev till Segovia och Diaz, men verkar nu som lärare vid Universität für Musik und darstellende Kunst i Wien.

Brigitte Zaczek har intresserat sig fdr både lutmusik och den romantiska repertoaren fdr gitarr framfdrd på tidstrogna instrument. När vi kopplar ihop gitarr med 1800-talet så tänker vi gärna på den musik som komponerades under de fdrsta decennierna av Giuliani, Sor, Carulli, Carcassi m.fl. På skivan presenterar Brigitte Zaczek dock enbart verk från en mellanperiod i gitarrens utveckling, tiden kring mitten av 1800-talet med kända namn som Kaspar Joseph Mertz och Napoleon Coste. De båda gitarristerna kom från olika musikkulturer: Mertz från den tysk-österrikiska och Coste från den franska, men det finns gemensamma drag i den romantiska och ibland lite sentimentala stämning som finns i deras musik. Det störst anlagda verket är Costes vackra Grande Sérénade i fem satser från 1856.

Brigitte Zaczek spelar på tre äldre gitarrer, varav två franska (Roudhloffca. 1830 och Blaise le jeune ca. 1840) samt en österrikisk åttasträngad av N.G. Ries från ca. 1840. Det är i högsta grad välklingande instrument alla tre och det är anmärkningsvärt mycket klang och tonstyrka Zaczek Iyckas klämma ur dem. En fdrklaring kan vara att hon använder modern gitarrteknik med nagelspel, vilket ju heller inte är särskilt "ohistoriskt" för denna period. Hennes framfdrande lämnar inte mycket övrigt att önska: flyhänt, tekniskt oklanderligt, varierat, kraftfullt men samtidigt mjukt och nyanserat. Häftet till skivan innehåller all väsentlig information om repertoaren och det hela är estetiskt mycket tilltalande utformat. Om skivan är svår att få mycket tilltalande utformat. Om skivan är svår att få tag på i Sverige (vilket snarare är regel än undantag) så går den att beställa direkt från skivfdrlaget Extraplatte, Währingerstraße 46, A-1090 Wien, Österrike eller via deras hemsida http://www.extraplatte.at På Brigitte Zaczeks egen hemsida http://www.spinnst.at/BZ/news.html kan man också njuta av några smakprov ur skivan.

Deutsche Übersetzung

Die österreichische Gitarristin Brigitte Zaczek ist auf unserem Breitengrad wohl nicht besonders bekannt. In Wien geboren ist sie dieser Stadt ihr gesamtes Berufsleben treu geblieben. An der Wiener Musikakademie ausgebildet hat sie u.a. Gitarre-Unterricht von einer nahen Verwandten, der legendären österreichischen Gitarristin Luise Walker, erhalten. Diese konnte v.a. in den 1920er und 30er Jahren sehr große Erfolge ernten. Brigitte Zaczek war auch eine Schülerin von Segovia und Diaz, arbeitet aber jetzt selbst als Lehrerin an der Universität für Musik und Angewandte Kunst in Wien.

Ihr Interesse gilt in erster Linie der Lautenmusik, aber auch dem romantischen Repertoire der Gitarre auf Originalinstrumenten der Zeit gespielt. Gitarrenmusik aus den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wird vor allem mit Giuliani, Sor, Carulli, Carcassi u.v.a. in Verbindung gebracht.
Auf der CD präsentiert Brigitte Zaczek jedoch Werke aus einer Zwischenperiode in der Entwicklung der Gitarre, der Zeit in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit bekannten Namen wie Kaspar Joseph Mertz und Napoleon Coste. Beide Gitarristen entstammen aus unterschiedlichen Musikkulturen – Mertz aus der deutsch-österreichischen und Coste aus der französischen. Was sie verbindet sind ähnliche Züge in der romantischen und manchmal ein wenig sentimentalen Stimmung ihrer Musik. Das bedeutendste Werk ist Costes schöne Grande Sérénade in fünf Sätzen von 1856.

Brigitte Zaczek spielt auf drei antiken Gitarren, zwei französische (Roudhloff ca. 1830 und Blaise le jeune ca. 1840) und eine wiener Kontragitarre von N.G. Ries von ca. 1840. Alle drei sind sehr klangschöne Instrumente und es ist erstaunlich welche Töne und welche Kraft die Virtuosin dem Klangkörpern dieser Gitarren entlockt. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sie sich einer modernen Spieltechnik mit dem Einsatz von Fingernägeln bedient, die für diese Zeitperiode nichts ungewöhnliches ist.
Ihre Interpretation läßt auch sonst keine Wünsche offen: fließend, technisch fehlerfrei, variiert, kraftvoll aber gleichzeitig sanft und nuanciert. Die Hülle beinhaltet alle wesentliche Informationen über das Repertoire und das ganze ist sehr geschmackvoll verpackt. Sollte es schwierig sein die CD in Schweden zu bekommen (was eher die Regel ist als die Ausnahme), ist es möglich sie direkt beim Plattenverlag Extraplatte, Währingerstraße 46, A-1190 Wien, Österreich, oder über die Homepage, http://www.extraplatte.at zu bestellen Eine Kostprobe der CD erhalten Sie auf der Homepage von Brigitte Zaczek, http://www.spinnst.at/BZ/news.htlm.


Zbigniew Dubiella in „Swiat Gitary" (Polen, Februar 2001)

Brigitte Zaczek ist die erste Dame der Wiener Gitarrenszene. Sie war die Schülerin der berühmten Luise Walker und studierte bei Andres Segovia und Alirio Diaz. Die hier besprochene Aufnahme ist ein Ausdruck ihrer Faszination für die romantische Gitarrenmusik. Sie hat die CD mit drei verschiedenen Gitarren aus dieser Epoche, restauriert vom Kölner Gitarrenbauer Bernhard Kresse, aufgenommen. Eine dieser Gitarren (N.G.Ries) hat zwei zusätzliche Baßsaiten , die besonders den Kompositionen von Napoleon Coste, der den Tonumfang der Gitarre häufig nach unten erweiterte, entgegenkommen.
Das Auffallendste ist hier wahrscheinlich der wunderschöne Klang dieser Instrumente. Was vielleicht noch interessanter ist: dies schreibt ein Mensch, der bisher eher enttäuscht war von den Gitarren der Romantik, denen es an Kraft und Spannweite der Klanges zu fehlen schien. Ist das nun der Verdienst der Aufnahme? Wäre es live ähnlich? Das in diesem Moment zu beurteilen ist schwierig, denn diese Platte hört man mit unaufhörlichem Entzücken. Die sorgfältig ausgewählten Stücke der romantischen Komponisten treffen mitten ins Herz. Die Platte ist mit dem Geist von Mertz durchdrungen, von dem der Großteil der Kompositionen und Transkriptionen stammt. Sie erlaubt uns, mit dem Geiste vergangener Zeiten und Sehnsüchte zu verweilen. Auch die graphische Seite ist beeindruckend: ein wunderschöner Umschlag im Farbton sepia, eine ökologische Verpackung aus Karton.
Gratulation an Frau Zaczek für die Erschaffung eines solchen Klimas!


Krzysztof Nieborak in "GITARA" (Polen, Jänner 2001)

...Auf dieser CD haben wir die Möglichkeit den Klang dreier originaler Gitarren aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu hören. Dies ist Musik mit einer hohen Dosis an Gefühl, Herz und Empfindsamkeit - mit einem Wort die Romantik in ihrer vollsten Blüte.
... Zaczek spielt die verträumten Themen auf diesen kleinen Instrumenten wirklich wunderschön.In ihren Händen verwandeln sich die subtilen Phrasen in endlos fortlaufende Lieder ohne Worte...
... Noch einmal kurz zusammenfassend: eine gelungene Wiener-Pariser musikalische Hochzeit in einer wunderschönen Hülle zum Ende des Jahrtausends.
Was kann man sich mehr wünschen?


John McCormick in "www.earlyromanticguitar.com/" (Internet, August 2002)

...Romantic Guitar - Brigitte Zaczek
I first heard Brigitte forty years ago when she played during a televised Segovia master class. Her performance of Bach impressed everyone, including Segovia himself. I, for one, have never forgotten it. Brigitte uses three different historic guitars in this recording, each of which has distinctly different sound characteristics employed for the appropriate pieces; an eight-string 1840 Viennese instrument by Ries, a Paris 1830 Rudhloff, and 1840 Lyon Le Jeuene. There are five original compositions by Mertz and two of his arrangements of Schubert and Strauss. Coste pieces are the Valse Favorite and the five-movement 1856 Grande Sérénade. For the person whose primary interests are period music on historic instruments, it sets the standard. The playing is sensitive, stylish, spontaneous and musically appropriate. The phrases really breathe in a way that is unfortunately rare among guitarists. One can almost imagine they are listening to a singer instead. The recording itself is well made; it presents the tone of each guitar with extreme clarity and natural ambiance. The recording is on the Viennese Extraplatte label and can be ordered direct at www.extraplatte.at.